Wasser auf die Mühlen der Obrigkeitsverteufeler im Fußball: die Geschäftsräume von DFL und DFB sind
gestern in einer Art Razzia durchsucht worden. Der Vorwurf des Bundeskartellamts: die beiden Fußball-Organe sollen Absprachen in Sachen Vermarktung und Sponsoring getroffen haben, sodass sie nicht gegenseitig um ein und denselben Sponsor konkurrieren. Beamte der Kriminalpolizei führten gestern die Durchsuchungen durch. Der DFB hat bereits eine
Dienstaufsichtsbeschwerde bei den zuständigen Ämtern angekündigt, hält die Vorgehensweise der Beamten für überzogen.
Da das Kartellamt die derzeit angewandte Zentralvermarktung als wettbewerbswidrigen Tatbestand ansieht, ließ es dieser Tage Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern München) und Peter Peters (Geschäftsführer FC Schalke 04) vorsprechen,
die beide unterschiedlicher Ansicht sind, was die Zentralvermarktung angeht. Nach der Diskussion Ende der Neunizger dürfte eine erneute also jetzt akut werden. Alle Beteiligten streiten übrigens ab, dass das derzeit laufende Verfahren etwas mit der bevorstehenden Ausschreibung der Rechte an der Bundesliga zu tun hat...
Aus meiner Sicht kämpfen die Verbände damit nicht nur um ihr "Recht", sondern mindestens ebenso um ihre Glaubwürdigkeit: die DFL steht doch bei den Fans u.a. wegen Liga- und Spielvermarktung und der damit einhergehenden Spielansetzung in der Kritik, der DFB von seiten der Öffentlichkeit
und der Vereine wegen der schwachen Schiedsrichterleistungen, etc. Sollten die Verbände also tatsächlich mit dem Gesetz in Konflikt kommen, bedeutet dass wohl noch größeren Imageschaden, als zum jetzigen Zeitpunkt.
Na ja, was reg' ich mich auf, the revolution won't be televised...