Alemannia Aachen - 1860 München 2:0
In der Tat: das war die Leidenschaft und der Kampf, die eine Euphorie lostreten könnten - wenn man es endlich mal schafft, dieses Gefühl dauerhaft zu transportieren.
Zunächst soll der verdiente Sieg aber keinesfalls geschmälert werden! Das war verdient! Fehlte auch hier manchmal wieder die spielerische Linie, wurde dies durch Leidenschaft und Lauf- und Kampfbereitschaft kompensiert - als Mannschaft! Denn bereits nach einer knappen halben Stunde musste zweimal umgestellt werden; zuerst Auer raus, Holtby rein und nach rechts, Daun von rechts nach vorne, dann Daun raus, Szukala rein und in die Innenverteidigung, Stehle von der Mitte nach rechts, Müller eins nach vorne ins rechte Mittelfeld, Holtby in den Sturm. Die Mannschaft setzte das viel leichter um, als das in der Aufzählung klingt, wenn auch, wie bereits erwähnt, das spielerische Element darunter zu leiden hatte.
Dennoch stimmte vieles: Regenschauer überm Tivoli, dreckige Trikots und eine verhinderte 100%ige Chance der Löwen, wonach der Funke so richtig auf die Kulisse übergesprungen zu sein schien. Es wurde wieder lauter, was sich wiederum auf die Mannschaft zurück übertrug. Diese legte die berühmte Schippe drauf und erzwang das zweite Tor. Löblich: auch in der 85. Minute zieht Lewis Holtby noch voll durch und erreicht so die flache Hereingabe Stehles. Aber auch Dank eines emsigen Fiels, eines sehr aufmerksamen Olajengbesis und eines fast erstaunlich verlässlichen Szukalas erarbeitete man sich äußerst verdiente drei Punkte. Natürlich muss auch Patrick Milchraum erwähnt werden, der wieder ein Traumtor erzielt - aber zwischenzeitlich leider in der Unauffälligkeit verschwand.
Die viel gescholtene rechte Seite: Müller hatte im Mittelfeld einige gute Aktionen, wurde aber komischerweise bei Ballbesitz oft allein und ohne Abspieloptionen gelassen. Oder wirkte das nur so? Wie auch immer, gestern schien mir Achenbach auf links etwas fahriger zu sein, als Stehle oder Müller auf rechts. Besser lief es durch die Mitte über das gute Duo Fiel/Lehmann. Vergessen sollte man aber nicht, dass spielerisch immer noch hömmelle Luft nach oben ist...
Jürgen Seeberger hatte die fehlende Euphorie und den schwelenden Pessimismus beklagt; Horst Heinrichs fragt durch die Blume und öffentlich, wo denn die Euphorie herkommen soll und stellt fest, dass uns die Typen fehlen. Dem Vernehmen nach soll Seeberger gar nicht amused sein, verständlich.
Verständlich aber auch, dass sich viele Fans in Sachen Euphorie schwer tun, denke ich. Denn unser Kader ist zwar klein, aber eigentlich gut besetzt. Entweder haben die Spieler einen gewissen Ruf oder schon live unter Beweis gestellt, dass sie ein gewisses Können haben. Das schürt natürlich Erwartungen. Selbst wenn man es schaffen sollte, die Emotionen aus der Beobachtung aus der Fanwarte zu streichen, kommt man zum Schluss, dass wir spielerisch stärker sein müssten, als wir uns oft präsentieren. Klar, im Endeffekt stehen wir momentan auf dem zweiten Platz, haben gut Punkte gesammelt, zu Hause und auch mal auswärts. De facto sind wir also erfolgreich! Weshalb die Euphorie nun nur schwer ins Rollen kommt ist die Tatsache, dass immer etwas von "Glück gehabt!" mitschwingt. Selten konnte die Mannschaft als solche überzeugen, zu oft gab sie Spiele eigentlich ohne Not aus der Hand, auch wenn diese zum Teil trotzdem gewonnen wurden, zu oft wirkten die Vorstellungen blutarm und emotionslos, ja teilweise ratlos, weil ohne Verve und voller Angst vorgetragen. So erwuchs eine gewisse Skepsis, die uns als Fans wohl eher vorsichtig werden lässt.
Spiele wie gestern allerdings, die Emotionen hervorrufen, weil sie emotional geführt werden, Spiele, in denen man die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft spüren kann, und die so auch Spiele entscheiden kann, diese Spiele zeigen Leidenschaft und Hingabe. Das reißt mit. Das kann euphorisch machen. Das sollte man konservieren. Für die Rückrunde. Die letzte am Tivoli!
Glückwunsch und Danke für das verdiente 2:0!
Spielberichte hier, hier, hier und hier.
Zunächst soll der verdiente Sieg aber keinesfalls geschmälert werden! Das war verdient! Fehlte auch hier manchmal wieder die spielerische Linie, wurde dies durch Leidenschaft und Lauf- und Kampfbereitschaft kompensiert - als Mannschaft! Denn bereits nach einer knappen halben Stunde musste zweimal umgestellt werden; zuerst Auer raus, Holtby rein und nach rechts, Daun von rechts nach vorne, dann Daun raus, Szukala rein und in die Innenverteidigung, Stehle von der Mitte nach rechts, Müller eins nach vorne ins rechte Mittelfeld, Holtby in den Sturm. Die Mannschaft setzte das viel leichter um, als das in der Aufzählung klingt, wenn auch, wie bereits erwähnt, das spielerische Element darunter zu leiden hatte.
Dennoch stimmte vieles: Regenschauer überm Tivoli, dreckige Trikots und eine verhinderte 100%ige Chance der Löwen, wonach der Funke so richtig auf die Kulisse übergesprungen zu sein schien. Es wurde wieder lauter, was sich wiederum auf die Mannschaft zurück übertrug. Diese legte die berühmte Schippe drauf und erzwang das zweite Tor. Löblich: auch in der 85. Minute zieht Lewis Holtby noch voll durch und erreicht so die flache Hereingabe Stehles. Aber auch Dank eines emsigen Fiels, eines sehr aufmerksamen Olajengbesis und eines fast erstaunlich verlässlichen Szukalas erarbeitete man sich äußerst verdiente drei Punkte. Natürlich muss auch Patrick Milchraum erwähnt werden, der wieder ein Traumtor erzielt - aber zwischenzeitlich leider in der Unauffälligkeit verschwand.
Die viel gescholtene rechte Seite: Müller hatte im Mittelfeld einige gute Aktionen, wurde aber komischerweise bei Ballbesitz oft allein und ohne Abspieloptionen gelassen. Oder wirkte das nur so? Wie auch immer, gestern schien mir Achenbach auf links etwas fahriger zu sein, als Stehle oder Müller auf rechts. Besser lief es durch die Mitte über das gute Duo Fiel/Lehmann. Vergessen sollte man aber nicht, dass spielerisch immer noch hömmelle Luft nach oben ist...
Jürgen Seeberger hatte die fehlende Euphorie und den schwelenden Pessimismus beklagt; Horst Heinrichs fragt durch die Blume und öffentlich, wo denn die Euphorie herkommen soll und stellt fest, dass uns die Typen fehlen. Dem Vernehmen nach soll Seeberger gar nicht amused sein, verständlich.
Verständlich aber auch, dass sich viele Fans in Sachen Euphorie schwer tun, denke ich. Denn unser Kader ist zwar klein, aber eigentlich gut besetzt. Entweder haben die Spieler einen gewissen Ruf oder schon live unter Beweis gestellt, dass sie ein gewisses Können haben. Das schürt natürlich Erwartungen. Selbst wenn man es schaffen sollte, die Emotionen aus der Beobachtung aus der Fanwarte zu streichen, kommt man zum Schluss, dass wir spielerisch stärker sein müssten, als wir uns oft präsentieren. Klar, im Endeffekt stehen wir momentan auf dem zweiten Platz, haben gut Punkte gesammelt, zu Hause und auch mal auswärts. De facto sind wir also erfolgreich! Weshalb die Euphorie nun nur schwer ins Rollen kommt ist die Tatsache, dass immer etwas von "Glück gehabt!" mitschwingt. Selten konnte die Mannschaft als solche überzeugen, zu oft gab sie Spiele eigentlich ohne Not aus der Hand, auch wenn diese zum Teil trotzdem gewonnen wurden, zu oft wirkten die Vorstellungen blutarm und emotionslos, ja teilweise ratlos, weil ohne Verve und voller Angst vorgetragen. So erwuchs eine gewisse Skepsis, die uns als Fans wohl eher vorsichtig werden lässt.
Spiele wie gestern allerdings, die Emotionen hervorrufen, weil sie emotional geführt werden, Spiele, in denen man die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft spüren kann, und die so auch Spiele entscheiden kann, diese Spiele zeigen Leidenschaft und Hingabe. Das reißt mit. Das kann euphorisch machen. Das sollte man konservieren. Für die Rückrunde. Die letzte am Tivoli!
Glückwunsch und Danke für das verdiente 2:0!
Spielberichte hier, hier, hier und hier.
chrees - 6. Dez, 09:09
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