Alemannia unter Druck...
Ja, der Druck ist schon wieder groß vor dem Pokalspiel gegen Wehen. Und schon wird eine Baustelle nach der anderen aufgemacht: im Boulevard und teilweise auch lokal.
Was der Boulevard allerdings vergisst, ist die Tatsache, dass sich hier eine neue Mannschaft formiert, die einen mindestens mittelgroßen Umbruch hinter sich hat, mal abgesehen davon, dass das Auftaktprogramm dieses Jahr ungleich härter ist. Wenigstens Torwart Stuckmann weiß die Situation zu relativieren und spricht vom fehlenden Selbstvertrauen.
Tatsächlich lässt das Team in den jeweils schwachen Halbzeiten ihre Angst vor der eigenen Courage durchblicken, stimmt das Selbstverständnis, gelingen sogar in Unterzahl zwei Tore. Um so ärgerlicher wenn man sieht, wie mies das gestrige Pokalspiel Duisburg - 1860 von den Zebras gestaltet wurde...
Natürlich muss gegen Wehen Wiesbaden eine Leistungssteigerung her. Dann kann man da auch gewinnen. Das fluktuaktive Mittelfeld, von dem ich dachte, es habe sich gefunden, ist doch eigentlich ziemlich gut besetzt. Wenn man da mal ordentlich Zug rein kriegt und es schafft, innerhalb des Spiels intuitiv zwischen der Raute und der flachen Sechs im richtigen Moment zu wechseln, die Außen Druck nach vorne machen und der Defensive Druck nehmen, dann nimmt man wohl dem ganzen Verein den Druck...
Ich denke mal, dass Dede Vukovic schon heute für den in der Liga mit Gelb-rot gesperrten Szukala zum Einsatz kommt, um den Ernstfall Sonntag zu proben. Wer im Mittelfeld aufläuft, ist dieser Tage ja tatsächlich eine Wundertüte, doch eigentlich dürften wir da keine Probleme haben. Ich tippe auf Holtby, Plaßhenrich, Lehmann und Lasnik.
Was der Boulevard allerdings vergisst, ist die Tatsache, dass sich hier eine neue Mannschaft formiert, die einen mindestens mittelgroßen Umbruch hinter sich hat, mal abgesehen davon, dass das Auftaktprogramm dieses Jahr ungleich härter ist. Wenigstens Torwart Stuckmann weiß die Situation zu relativieren und spricht vom fehlenden Selbstvertrauen.
Tatsächlich lässt das Team in den jeweils schwachen Halbzeiten ihre Angst vor der eigenen Courage durchblicken, stimmt das Selbstverständnis, gelingen sogar in Unterzahl zwei Tore. Um so ärgerlicher wenn man sieht, wie mies das gestrige Pokalspiel Duisburg - 1860 von den Zebras gestaltet wurde...
Natürlich muss gegen Wehen Wiesbaden eine Leistungssteigerung her. Dann kann man da auch gewinnen. Das fluktuaktive Mittelfeld, von dem ich dachte, es habe sich gefunden, ist doch eigentlich ziemlich gut besetzt. Wenn man da mal ordentlich Zug rein kriegt und es schafft, innerhalb des Spiels intuitiv zwischen der Raute und der flachen Sechs im richtigen Moment zu wechseln, die Außen Druck nach vorne machen und der Defensive Druck nehmen, dann nimmt man wohl dem ganzen Verein den Druck...
Ich denke mal, dass Dede Vukovic schon heute für den in der Liga mit Gelb-rot gesperrten Szukala zum Einsatz kommt, um den Ernstfall Sonntag zu proben. Wer im Mittelfeld aufläuft, ist dieser Tage ja tatsächlich eine Wundertüte, doch eigentlich dürften wir da keine Probleme haben. Ich tippe auf Holtby, Plaßhenrich, Lehmann und Lasnik.
chrees - 24. Sep, 14:20
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Christoph (Gast) - 25. Sep, 12:42
Chrees, nix für ungut, aber ich denke, dass du zum Schönreden einer indiskutablen Situation neigst. Mangelnde Einsatzbereitschaft ist nicht mit einem Umbruch im Team zu erklären. Zumal andere Mannschaften mehr umgebrochen haben und trotzdem mehr zeigen als die unseren. Zumindest Willen und Biss nämlich. Beide Tore in Duisburg fielen, als die schon längst den Fuß vom Gas genommen hatten. Abgesehen davon hätten die uns bei x Kontern noch derber abknallen können. Wäre vielleicht als "Hallo wach!" auch wirkungsvoller gewesen. Die eierlosen Auftritte, die bis gestern nur halbzeitweise auftraten, inzwischen aber ein ganzes Spiel zu füllen vermögen, sind auch nicht der Angst vor der eigenen Courage geschuldet. Druck machen? Wer denn? Wir haben einfach zu viele Typen ohne richtige Einstellung zu ihrem Job dabei. Lehmann und Milchraum beispielsweise braucht man erst gar nicht mehr zu bringen. Das wird ja jede Woche noch schlimmer mit denen. Milchraum fällt nicht mal mehr in der zweiten Mannschaft auf (NRW-Liga!) und Lehmanns Schwalbe gestern war mit das peinlichste, was das letzte Alemanniajahrzehnt für mich zu bieten hatte. Wenn es nicht die letzte auf unserem guten alten Tivoli wäre, würde ich mir wünschen, dass die Saison schon vorbei wäre. Oder zumindest Winterpause.
chrees - 25. Sep, 15:19
Hehlerei
Ich möchte gar keinen Hehl draus machen, dass ich Stocksauer bin. Und das hat beileibe nichts mit Deinem Kommentar zu tun. Weiterhin muss ich leider zugeben, dass ich - auch bedingt durch meinen Urlaub - erst zwei Pflichtspiele richtig gesehen habe, den Rest nur in Zusammenfassungen, in bewegten Bildern oder schriftlich. Ob meine Urteile zu Spielen oder der Mannschaft damit berechtigt sind, sei jetzt mal dahingestellt. Allerdings halte ich mich in Sachen Spielbericht auch bewusst zurück und verweise auf andere. Dennoch sind die Nachbetrachtungen natürlich sehr subjektiv.
Ich gebe Dir Recht: natürlich nimmt Duisburg bei 3:0 Führung und Dezimierung unserer Mannschaft den Fuß vom Gas, aufgehört zu spielen haben sie aber sicher nicht; freiwillig lassen die uns nicht mehr kommen. Damit will ich nicht unbedingt sagen, dass wir großartig zwingend waren, aber meiner Meinung nach wurde mit den zwei Toren aus sehr wenig relativ viel gemacht. Das hat mir Hoffnung gegeben.
Zum von mir genannten Umbruch zähle ich nicht nur den Austausch von Spielern und in unserem Fall teilweise Mannschaftsteilen, sondern auch das Umdenken vom Bundesligisten zum Bundesligaabsteiger zum Wiederaufstiegskandidaten zum Aufstiegskandidaten zum Zweitligist, der wir nunmal sind. Der Umbruch vollzieht sich also meiner Meinung nach nicht nur auf (ein)spielerischer Ebene, sondern auch auf der mentalen. Und das nicht nur aufseiten der Spieler, sondern zum großen Teil auch von Fanseite her. Von da her versuchen mein Sendungsbewusstsein und ich den Ball flach zu halten und so lange wie möglich das Positive in den Vordergrund zu stellen. Von Schönrederei möchte ich mich dennoch distanzieren, da wir in unserem kleinen Blog auch des öfteren mal Eierlosigkeiten oder fehlenden Biss durchaus anzusprechen wissen. Ganz blind sind wir nicht.
Für mich war eine der schlimmsten Situationen der letzten Jahre die Ära Buchwald. Von dem Mann hatte ich eigentlich viel gehalten, und dann entwickelt sich die Mannschaft in großen Schritten zurück von einstigen Helden in Richtung Bedeutungslosigkeit, wie die Schallplatte zum MP3. Das will ich nie mehr erleben müssen, doch ich denke, dass wir immer noch in diesem Tal und den Weg noch lange nicht gegangen sind. Angefangen haben wir ihn aber, und das möchte ich unterstützen; mit Lob und auch Kritik. Mir sind die langsamen Schritte lieber, als der kurzfristige Charterfolg, nachdem man nie mehr etwas von der Band hört. Zu idealistisch? Schönrederei?
Ja, ich bin stocksauer, was das gestrige Spiel angeht. Denn auch ohne in Wiesbaden gewesen zu sein, glaube ich einschätzen zu können, dass man in einem Pokalspiel nicht groß rumtacktieren muss, sondern auf Sieg spielt, weil man, wenn man verliert, sonst draußen ist. Basta. Ein einziger Torschuss in 90 Minuten zeugt nicht gerade von Powerplay. Und Wehen ist nicht Real Madrid, ja noch nicht mal ein SC Freiburg. Scheiße, ich finde es richtig, wenn die Fans die Profis in die (Rede)Pflicht nehmen und auch mal richtig motzen. Es ist richtig, dass die Spieler mal erfahren, was man von ihrem Auftreten hält, ungeschönt und laut. Grenzen müssen aufgezeigt und eingehalten werden, Ärsche müssen aufgerissen werden.
ABER ich weigere mich, mir Sprüche anzuhören, wie "die wollen gar nicht aufsteigen" oder "Schmadtke und Seeberger raus", nur weil wir "wieder" nicht aufsteigen, nur weil wir die letzten 5-7 Jahre nicht reproduziert bekommen. Das, was wir hier erleben, macht jeder Fußballverein durch, noch auf ganz anderen Ebenen. Schön ist das nicht. Und ich bin der Meinung, dass man dem nur mit Kontinuität entgegenwirken kann. Der Fixpunkt in der ganzen Sache sind wir Fans und mit Abstrichen noch Jörg Schmadtke, weil er eben kein Aachener Karnevalsprinz oder Anwalt ist, der von der Champions League spricht. Fußballspielen kann unser Kader, davon bin ich überzeugt. Und jetzt steht eben Seeberger in der Pflicht, der die ganze Zeit Einstellung und Mentalität predigt. Punkt. Und wir Fans müssen genauso unserem Ärger Luft machen (dürfen), wie unsere Ansprüche den Gegebenheiten realistisch anpassen. Ein Sieg gegen Wehen ist realistisch, versteh' mich da nicht falsch...
Schöngeredet? Semi-sachlich, semi-emotional!
Ich gebe Dir Recht: natürlich nimmt Duisburg bei 3:0 Führung und Dezimierung unserer Mannschaft den Fuß vom Gas, aufgehört zu spielen haben sie aber sicher nicht; freiwillig lassen die uns nicht mehr kommen. Damit will ich nicht unbedingt sagen, dass wir großartig zwingend waren, aber meiner Meinung nach wurde mit den zwei Toren aus sehr wenig relativ viel gemacht. Das hat mir Hoffnung gegeben.
Zum von mir genannten Umbruch zähle ich nicht nur den Austausch von Spielern und in unserem Fall teilweise Mannschaftsteilen, sondern auch das Umdenken vom Bundesligisten zum Bundesligaabsteiger zum Wiederaufstiegskandidaten zum Aufstiegskandidaten zum Zweitligist, der wir nunmal sind. Der Umbruch vollzieht sich also meiner Meinung nach nicht nur auf (ein)spielerischer Ebene, sondern auch auf der mentalen. Und das nicht nur aufseiten der Spieler, sondern zum großen Teil auch von Fanseite her. Von da her versuchen mein Sendungsbewusstsein und ich den Ball flach zu halten und so lange wie möglich das Positive in den Vordergrund zu stellen. Von Schönrederei möchte ich mich dennoch distanzieren, da wir in unserem kleinen Blog auch des öfteren mal Eierlosigkeiten oder fehlenden Biss durchaus anzusprechen wissen. Ganz blind sind wir nicht.
Für mich war eine der schlimmsten Situationen der letzten Jahre die Ära Buchwald. Von dem Mann hatte ich eigentlich viel gehalten, und dann entwickelt sich die Mannschaft in großen Schritten zurück von einstigen Helden in Richtung Bedeutungslosigkeit, wie die Schallplatte zum MP3. Das will ich nie mehr erleben müssen, doch ich denke, dass wir immer noch in diesem Tal und den Weg noch lange nicht gegangen sind. Angefangen haben wir ihn aber, und das möchte ich unterstützen; mit Lob und auch Kritik. Mir sind die langsamen Schritte lieber, als der kurzfristige Charterfolg, nachdem man nie mehr etwas von der Band hört. Zu idealistisch? Schönrederei?
Ja, ich bin stocksauer, was das gestrige Spiel angeht. Denn auch ohne in Wiesbaden gewesen zu sein, glaube ich einschätzen zu können, dass man in einem Pokalspiel nicht groß rumtacktieren muss, sondern auf Sieg spielt, weil man, wenn man verliert, sonst draußen ist. Basta. Ein einziger Torschuss in 90 Minuten zeugt nicht gerade von Powerplay. Und Wehen ist nicht Real Madrid, ja noch nicht mal ein SC Freiburg. Scheiße, ich finde es richtig, wenn die Fans die Profis in die (Rede)Pflicht nehmen und auch mal richtig motzen. Es ist richtig, dass die Spieler mal erfahren, was man von ihrem Auftreten hält, ungeschönt und laut. Grenzen müssen aufgezeigt und eingehalten werden, Ärsche müssen aufgerissen werden.
ABER ich weigere mich, mir Sprüche anzuhören, wie "die wollen gar nicht aufsteigen" oder "Schmadtke und Seeberger raus", nur weil wir "wieder" nicht aufsteigen, nur weil wir die letzten 5-7 Jahre nicht reproduziert bekommen. Das, was wir hier erleben, macht jeder Fußballverein durch, noch auf ganz anderen Ebenen. Schön ist das nicht. Und ich bin der Meinung, dass man dem nur mit Kontinuität entgegenwirken kann. Der Fixpunkt in der ganzen Sache sind wir Fans und mit Abstrichen noch Jörg Schmadtke, weil er eben kein Aachener Karnevalsprinz oder Anwalt ist, der von der Champions League spricht. Fußballspielen kann unser Kader, davon bin ich überzeugt. Und jetzt steht eben Seeberger in der Pflicht, der die ganze Zeit Einstellung und Mentalität predigt. Punkt. Und wir Fans müssen genauso unserem Ärger Luft machen (dürfen), wie unsere Ansprüche den Gegebenheiten realistisch anpassen. Ein Sieg gegen Wehen ist realistisch, versteh' mich da nicht falsch...
Schöngeredet? Semi-sachlich, semi-emotional!
Christoph (Gast) - 25. Sep, 16:23
Mir geht es nicht um Aufstieg oder ähnlichen Käse. Ich möchte einfach nur eine Mannschaft auf dem Rasen sehen, die sich den Arsch aufreißt. Dann dürfen die auch verlieren. Kein Problem, habe ich oft genug gesehen. Aber das gestern (und zu großen Teilen auch in den Wochen zuvor) war gar nichts. Diese Typen tragen das Trikot meines Lieblingsvereins spazieren und mit Spielen wie gestern dazu bei, dass ich mich gedanklich immer weiter von eben diesem entferne. Das ist die einzige Entwicklung, die ich seit Jahren (im Prinzip seit den letzten Spielen vor dem Aufstieg) sehe. Inzwischen ist "Eh alles Nutten" mit das erste, was ich nach solchen Tiefpunkten denke. Vielleicht sollte ich mich mehr auf Alemannia II konzentrieren. Die Identifikation mit diesen Jungs fällt mir garantiert leichter. Wenn nicht gerade Typen wie Milchraum da Spielpraxis sammeln.
Seeberger kann meinetwegen übrigens gerne bleiben. Man hört zwar von verbrannter Erde zwischen ihm und Teilen der Mannschaft, aber da würde ich lieber an weiteren Rumhängern (nach Weigelt und Reghecampf) Exempel statuiert sehen. Die sind das Problem, nicht der Trainer.
Seeberger kann meinetwegen übrigens gerne bleiben. Man hört zwar von verbrannter Erde zwischen ihm und Teilen der Mannschaft, aber da würde ich lieber an weiteren Rumhängern (nach Weigelt und Reghecampf) Exempel statuiert sehen. Die sind das Problem, nicht der Trainer.
chrees - 25. Sep, 16:31
Ich verstehe was Du meinst, ich denke nur, dass das Ding mit dem Aufstieg ein Teil des Hemmnisses darstellt: wir müssen, die wollen, wir also auch, jeder Gegner muss ausgespielt werden, wir müssen und können doch oben mitspielen. Anscheinend aber nicht. Davon sollte man sich ganz schnell lösen und wieder auf die Basis konzentrieren...
Reghecampf spielt momentan beim FCK auch keine große Rolle, insofern war der Schritt wohl richtig. Seeberger macht auch auf mich einen angenehm unaufgeregten Eindruck.
Reghecampf spielt momentan beim FCK auch keine große Rolle, insofern war der Schritt wohl richtig. Seeberger macht auch auf mich einen angenehm unaufgeregten Eindruck.
Christoph (Gast) - 25. Sep, 18:04
Nur, um noch mal kurz eines klarzustellen: Ich meinte nicht, dass du deinen Besuchern und Lesern die Unleistungen schön redest, sondern dir selber. Das eine würde dich zum Komplizen der Gurkentruppe machen, das andere lässt in dir den ewig romantischen Idealisten erkennen. Letzteres ist mir deutlich sympathischer. Und den Rest klären wir am Sonntag Aug' in Aug'. Im Block M, mit Zeh Ka.
chrees - 25. Sep, 18:44
Nein, nein, habe ich nicht falsch verstanden. Aber danke für die Klarstellung. Aug' in Aug' am Sonntag... um mal einen Euphemismus zu bemühen... Ha!
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