Ein Spiel, über das man eigentlich nicht viele Worte verlieren muss,
drei Punkte und abhaken. Wären da nicht einige erwähnenswerte, weil irgendwie erstaunliche Augenscheinlichkeiten...
Zum einen lässt sich wohl konstatieren, dass der größere Wille gewonnen hat; personifiziert in Reiner Plaßhenrich, der allerdings während des gesamten Spiels auf mich wirkte, als stünde er komplett neben sich. Schwerfällig im Antritt, umständlich in der Ballbehandlung. Schaut man sich aber die
Zeitlupe des Tores an, das er im Übrigen selbst vorbeireitete, kann man es im Gesicht unseres Kapitäns lesen: pure Entschlossenheit! Die gesamte Leidenszeit nach der Verletzung, der Frust und die Zweifel scheinen in dem Moment, als Heini den Ball raus zu Brinkmann spielt den Motor anzuwerfen und sich im Torjubel vor dem Block M zu entladen. Nicht auszuschließen, dass der Frust über den bisherigen Spielverlauf auch eine Rolle spielte. Ein unheimlich emotionaler Moment, nicht nur für die Zuschauer...
Weiter geht's mit Krontiris, der mehr als unglücklich agierte. Mein Gott, die
Raffzahn-Geschichte scheint ihm wirklich zu schaffen zu machen. Wie sonst ist das permanente Weglaufen vor dem Ball zu erklären?! Bei aller Wut gestern tat er mir fast ein bisschen leid...
Schließlich die gesamte Mannschaftsleistung: gut, d
as Spiel gegen Hoffenheim war bestimmt ein schweres, die Regenerationszeit kurz und der
gestrige Gegner ein verwundetes Tier. Aber irgendwie fehlten komplett die geistige Frische und der Mut. Ein Grottenkick von und auf beiden Seiten mit unheimlich vielen Ballverlusten. Es hätte durchaus nach beiden Seiten kippen können. Aber richtig ist auch,
dass man noch vor kurzer Zeit so ein Schweinespiel verloren hätte, wie Milchraum es auf den Punkt bringt. Schlecht gespielt, trotzdem gewonnen. Eine Neuheit in dieser Saison...
Gefallen hat mir gestern (wiedermal) Seyi Olajengbesi, der konsequent dazwischen ging und das auch noch fast überall.
Angeblich hat man ja bei ihm kürzlich die Kaufoption gezogen und überweist geschätzte 200.000€, was allerdings gestern von Vereinsseite noch nicht bestätigt wurde. Auch Polenz gefiel mir trotz seines Kurzeinsatzes, da er aus meiner Sicht ein ganz andere Körpersprache an den Tag legte, als der Rest der Mannschaft. Entscheidend eingreifen konnte er aber auch nicht.
Wie dem auch sei, dritter Sieg in Folge, endgültig ist der Abstieg kein Thema mehr. Wurde ja auch Zeit... Jetzt hat die
zweitbeste Mannschaft der Rückrunde erstmal
drei Tage frei und kann sich auf das Spiel in Kaiserslautern vorbereiten. Anscheinend hat es Seeberger tatsächlich geschafft, ein gesundes Selbstverständnis aufzubauen.
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