Spieltag

Montag, 17. November 2008

Alemannia Aachen - TuS Koblenz 2:0

Aufstellung gegen Koblenz

Ein verdienter Sieg, keine Frage. Aber ein unnötiges Zittern in den letzten 60 Minuten der Partie...

Gut, das Spiel ist jetzt schon länger her; die erwähnten Serverprobleme nahmen uns jeglichen Spaß am Schreiben. Was aber in Erinnerung geblieben ist von diesem Heimsieg gegen die Koblenzer ist folgendes: ca. 25-30 Minuten lang zeigte unsere Mannschaft einen Zauberfußball, dass wir uns im Block M die Augen rieben. Funktionierendes Kurzpassspiel, dass die Koblenzer wie ein Haufen junger Hunde durch einen Zwinger rannten. Hätte man das durchgezogen, man hätte denen eine weitere 9:0 Klatsche zufügen können. Mindestens.
Stattdessen verabredete man sich zum kollektiven Tempo-aus-dem-Spiel-nehmen, wollte das ganz cool runterleiern - und gab das Spiel vollkommen aus der Hand. Von da an klappte nichts mehr, nicht der kleinste Pass kam ohne Holpern an, es konnte kein Druck mehr aufgebaut werden. Schließlich musste man noch richtig bibbern, dass die Führung hält... unverständlich!

Wie dem auch sei, die drei Punkte blieben am Tivoli, und die Mannschaft hat (viel zu kurz) gezeigt, wozu sie fähig ist. Das macht Hoffnung für den weiteren Verlauf der Saison: halten wir das mal über 90 Minuten, sehen wir auch wieder attraktiven Fußball und eine Alemannia, die oben ein Wörtchen mitreden kann.

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Samstag, 1. November 2008

FSV Frankfurt - Alemannia Aachen 0:3

Aufstellung gegen Frankfurt

Da sindse, die ersten Auswärtspunkte: Aachen gewinnt in Frankfurt verdient, aber glanzlos mit 3:0. Wen juckt die Art und Weise am Ende? Na ja...

Wie das eben so ist mit Schweinespielen... sie machen keinem Freude, bringen aber die Punkte. Eine eher durchschnittliche Leistung reichte uns gestern wohl, um am Ende mit drei geschossenen und keinem kassierten Tor zumindest in Statistik und letztlich auch Tabelle relativ gut auszusehen. Das Problem vom Ahlen-Spiel bleibt aber: der Spielaufbau ist mangelhaft.
Die Versuche über Achenbach links sind zwar in Ordnung, in Ermangelung an Spielaufbau über rechts, wovon kaum bis gar kein Druck ausgeht, jedoch ziemlich leicht auszurechnen und damit leicht zu unterbinden. So muss da zu oft der lange Ball gespielt werden, der ebenso leicht auszurechnen ist. Was man aber auch sagen muss: der für den verletzten Plaßhenrich von Anfang an spielende Cristian Fiel gefiel mir im Zusammenspiel mit Lehmann besser, als zuletzt Heini. Zum einen wechselten Lehmann und Fiel sich ständig auf der 6 bzw. 10 ab, zum anderen spielte Fielo die effektiveren Bälle und holte sich selbige mal eher von ganz hinten, als das noch am Dienstag der Fall war. Trotzdem: am Spielaufbau hapert es gewaltig! Vielleicht kann man diese Konstellation ja mal etablieren. Ob sich die Wechsel in der Startformation gelohnt haben? Vielleicht. Denn Fiel macht sein bestes Spiel seit langem und Milchraum bekommt vielleicht jetzt endlich mal wieder den Hintern hoch und somit einen Fuß an die Erde... zu gönnen wäre es ihm und der Mannschaft.

Wie dem auch sei, dominant, wie es mehrfach zu lesen war, fand ich uns nicht. Eher abgeklärt und nur das nötigste machend. Ein bisschen Glück war wohl auch dabei, denn der ein oder andere völlig unnötige Ballverlust hätte auch böser bestraft werden können. Einiges wirkte etwas souveräner, anderes wirkte mindestens genauso fahrig wie noch gegen Ahlen. Egal, die Punkte sind drin. Gezeigt hat das Spiel aber auch und wieder, dass der Mannschaft auch zehn Spieltage nicht gereicht haben, um sich selbst zu finden, um sich Selbstvertrauen zu holen. Schade. Denn da steckt viel mehr drin.
Glückwunsch zum ersten Auswärtssieg der Saison!

Eine Schande übrigens für einen Traditionsverein wie den FSV Frankfurt, im Stadion des Rivalen vor so einer Kulisse spielen zu müssen. 3000 Zuschauer in der zweiten Liga... Auch da steckt eigentlich viel mehr drin.

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Alemannia Aachen - RW Ahlen 0:2

Aufstellung gegen Ahlen

Dummheit und Unreife besiegeln die erste Heimpleite der Saison. Ahlen gewinnt verdient am Tivoli mit 2:0.

Vorab: der Schiedsrichter des Spiels war, gelinde gesagt, eine Nulpe! Die Alemannia hatte gestern viele Studenten mit Freikarten zum Heimspiel eingeladen; den ältesten der Erstsemestler haben sie mitgebracht und das Spiel pfeifen lassen. Der Mann hat aus einem Kontaktsport ein Treffen puritanischer Teenager gemacht: Berühren verboten! Warf mit gelben Karten nur so um sich und hob den Arm für beide Mannschaften oftmals nicht nachvollziehbar in eine willkürliche Richtung. Dieser Mann und sein Team an den Linien dürften sobald kein Profispiel mehr pfeifen... Damit genug der Schiedsrichterschelte, denn die Niederlage war keineswegs seine Schuld, auch wenn er ein energischeres Einschreiten unseres Teams konsequent unterband.

"Ich denke, dass wir als ganze Mannschaft versagt haben", bringt es Timo Achenbach auf den Punkt. Selbst wenn Stuckmann beim ersten Tor ("Das nehme ich auf meine Kappe!") mehr als nur eine Karius-und-Baktus-Mauer stellt und den dennoch haltbaren Ball abwehrt und Olajengbesi bei zweiten Tor aus welchen Gründen auch immer nicht einfach nur stehen geblieben wäre (für den Rest des Spiels hörte er gar nicht mehr auf, sich an den Kopf zu fassen), ein Tor wäre uns gestern trotzdem nicht gelungen.
In den Stimmen zum Spiel ist oft von angerührtem Beton die Rede, von einem Gegner, der sich hinten rein stellte und auf Konter wartete. Ganz falsch ist das nicht, aber mein Eindruck war, dass Ahlen nicht hinten, sondern schon in der Mitte zu machte. Aachen wurde konsequent im Spielaufbau gestört, schon Olajengbesi und Achenbach, über die der Aufbau über weite Strecken versuchte wurde, wurden angegangen. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass Lehmann und auch Plaßhenrich eher vor dem Ball weg liefen, als sich an der Mittellinie anzubieten und so die ersten Räume zu schaffen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber Ahlen hatte in jeder Situation des Spiels mindestens zwei potenzielle Anspielstationen durch - Bewegung! Diese fehlte unserem Spiel 90 Minuten lang. Weshalb wir zu halbgaren Abspielen gezwungen wurden, die eben selten ankamen. In Halbzeit eins gab es dennoch einige gute Kombinationen, in denen es schnell ging, wodurch es auch sofort halbwegs gefährlich wurde. Allerdings bleibt festzuhalten: so gut das Kollektiv z.B. gegen Mainz funktionierte, so mies war es gestern. Keiner erreichte zumindest Normalform. Kein Nemeth, kein Holtby, kein Olajengbesi, kein Stuckmann. Macht der Gegner nicht das Spiel, sondern wartet ab und auf Konter, sind wir hoffnungslos unterlegen. Da fehlen die Ideen und Spieler, die das Spiel an sich reißen und mal Dampf machen. Spieler, die nach 30 Minuten vergeblicher hoher Bälle erkennen, dass man das Pöllen mal wieder einstellt und von hinten heraus mit flachen Bällen agiert, Räume schaffen und rennen muss. Steht uns jemand auf den Füßen, werden wir nervös. Unverständlich, spielen können wir ja eigentlich.

Die Niederlage gestern ist ein herber Rückschlag. Nicht nur, weil die Heimserie gerissen ist, in der letzten Saison auf dem altehrwürdigen Tivoli. Sie hat darüberhinaus gezeigt, dass die Entwicklung der Mannschaft bei Weitem nicht so voran geschritten ist, wie uns das die Spiele gegen Mainz oder Freiburg glauben machen wollten. Bei Weitem nicht. Wir sind immer noch die Lehrlinge - jetzt nach den ersten zehn Spielen, nach welchen man laut vieler Aussagen erstmals wirklich einschätzen kann, wo man als Team steht. Da ham wir's. "Die Tabelle lügt nicht", sagt Seeberger. So isses. Und das, obwohl wir ein gutes Team haben, einen guten Kader und nicht nur aufgrund dessen von vielen Trainern der zweiten Liga hoch eingeschätzt werden. Was läuft also falsch?
Vor diesem Hintergrund eigentlich bester Voraussetzungen eröffnet sich mir ein Bild einer fatalen Entwicklung... Ich habe den Eindruck, und zwar seit ungefähr eineinhalb Jahren, dass die Arbeit der Vorjahre konsequent zunichte gemacht wird. Das Renommee der Alemannia als hervorragender Ausbildungs- und Zweiter-Frühlings-Verein, also seine Attraktivität für junge und ihre zweite oder dritte Chance suchende Spieler, als gut aufgestellter Profiklub, geht vor die Hunde. Nur so waren Transfers der Marke auch Meijer, Nemeth, Rolfes, Schlaudraff oder jetzt Achenbach oder Auer zu stemmen. Die sind doch nicht wegen der tollen Autos nach Aachen gekommen. Diese und andere Spieler haben hier Perspektiven gesehen, für den Beginn oder den Abend ihrer Karieren. Wenn wir weiterhin nicht für Ruhe im Umfeld sorgen können (was jetzt auch nicht der Grund für die gestrige Niederlage sein soll) und es auch nicht auf die Reihe bekommen, unsere ganzen Potenziale mal auszuspielen, geben wir nach Außen wieder das Bild der Lachnummer ab, ein Bild des ewigen Scheiterns, trotz bester Möglichkeiten.
Ich will das nicht überdramatisieren, aber die Alemannia ist attraktiv wegen
  1. des Tivolis und seiner Fans. Letztere bleiben natürlich, der Tivoli ist bald weg. Ob sich die einmalige Aachener Stimmung auf das neue Stadion übertragen lässt, bleibt abzuwarten. Gute Voraussetzungen gibt es auch da, aber wie das so ist mit guten Voraussetzungen in Aachen...
  2. des sportlichen Erfolgs und der damit verbundenen Perspektiven bezüglich persönlicher Entfaltung, eventuell Aufstieg, etc. Machen wir so weiter, fällt auch dieser Aspekt auf Jahre weg, da sich attraktive Spieler nur noch schwerer Verpflichten lassen.
Sicherlich gibt es da für uns auch noch andere Gründe, wahrscheinlich aber nicht für Außenstehende. Vielleicht gehört das aber auch gar nicht mehr in eine Spielbetrachtung. Oder doch?


Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Samstag, 25. Oktober 2008

SpVgg Greuther Fürth - Alemannia Aachen 1:1

Aufstellung gegen Fürth

Gerechte Punkteteilung in einem sehr fairen Spiel: Alemannia holt einen Auswärtspunkt in Fürth, obwohl es anfänglich nach mehr aussah...

Macht Heini seine Chancen rein, gewinnen wir das Ding, klar. Aber nicht nur da ergaben sich Chancen. Nutzt man die Unsicherheit der Fürther nach unserem Treffer besser, gewinnen wir auch, noch klarer. Aber es hatte nicht sollen sein mit dem ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Betrachtet man sich die bisherigen Gegner, ist das gar nicht so tragisch. Na ja, im Grunde kein schlechtes Spiel gestern, wenn auch teilweise ein wenig zu unkonzentriert geführt. Ein Punkt in Fürth geht aber vollkommen in Ordnung.
Lobend erwähnen muss man Thomas Stehle. Wie schon gegen Mainz machte die Axt auch gestern wieder einen recht souveränen Eindruck. Nicht nur wegen seines Tors. Olajengbesi war auch meist auf dem Posten. Insgesamt gefällt mir das Innenverteidigerpaar Stehle/Olajengbesi einen Tick besser als Szukala/Olajengbesi; in Ersterem scheint doch etwas mehr Kommunikation stattzufinden. Darüberhinaus wirkt Stehle etwas cooler, als zuletzt Szukala.

In Fürth zu punkten war wichtig. Nicht zuletzt, um den Aufwärtstrend nach dem Spiel am Montag zu bestätigen (zumindest hinsichtlich der Auswärtsschwäche). Kürzlich wurde Trainer Seeberger mindestens bis zur Winterpause ein Arbeiten in Ruhe versprochen (die Quelle finde ich im Moment nicht mehr...), was ein richtiger Schritt ist. Nicht nur, weil im Moment kein Sportdirektor da ist, sondern auch, um in der Mannschaft Ruhe zu haben. Jetzt muss es konzentriert weitergehen. Dann wird man sehen, wie relevant der Punkt in Fürth war.

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Alemannia Aachen - FSV Mainz 05 2:0

Aufstellung gegen Mainz

Aachen siegt verdient mit 2:0. Das ist auch schon die beste Nachricht des Abends. Dabei sollte es bleiben, denn Schmadtke sagte im DSF, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Und angesichts der heutigen Entwicklungen fällt mir eine zurecht euphorische Spielbewertung dennoch schwer... Trotzdem: ein verdienter Sieg, weil es eine geschlossene Mannschaftsleistung war.

Aachen lief wieder in einem 4-4-2 auf, das sich je nach Situation fast in ein 4-3-3 verwandelte. Mainz kam kaum zur Entfaltung; in Halbzeit 1 gab es gar nur eine einzige Torchance für die Gäste, wenn die auch gefährlich war (Bancé trifft Ball und somit Tor nicht richtig).
Zu verdanken hatte man das - wie schon erwähnt - einer hervorragenden Mannschaftsleistung. Jeder rannte für jeden, gestern konnte man das endlich mal wieder sehen. Daraus ergaben sich auch endlich mal Möglichkeiten zur Entfaltung individueller Stärken. Man nehme da Lewis Holtby, der drei Länderspiele in den Knochen hatte und die Mainzer Hintermannschaft schwindelig spielte. Hacke-Spitze war und ist in Aachen nicht immer beliebt, weil es die wenigsten konnten; Holtby kann es! Trickreich und unberechenbar, schnell und präzise, und das von einem Jungen aus der eigenen Jugend... wie lange habe ich darauf gewartet! Keinem Zweikampf ging er aus dem Weg, an beiden Toren war er beteiligt. Aber, und da wiederhole ich mich gerne, nur aufgrund einer hervorragenden Mannschaftsleistung.
Stuckmannn war nicht oft gefordert, aber wenn, war er da. Die Axt Stehle hatte die Abwehr im Griff, Olajengbesi Bancé. Stehle sprach, rief, schrie, deligierte (endlich mal jemand!), kurz: er kommunizierte. Ola leistete sich nur einen Lapsus als er wegrutschte. Lagerblom war auch als Rechtsverteidiger erstaunlich unaufgeregt und verlässlich, Achenbach konnte - zumindest in Ansätzen - endlich mal wieder seine offensiven Qualitäten ausspielen. Plaßhenrich war zwar auffällig langsam im Antritt, hatte aber auch gutes Stellungsspiel und Biss. Lehmann spielte Pässe übers halbe Spielfeld, die auch ankamen, biss und grätschte. Daun ist zwar nicht der Flügelflitzer, spielte aber gute Bälle, eroberte auch einige und ging oft mit in die Spitze (zum 4-3-3) uns schuf viele Räume. Holtby hatten wir schon, aber nochmal: klasse! Auer hatte einige Chancen, hielt auch mal einen Ball und legte ab, machte sein Tor. Nemeth ebenso, verteilte viel und gut und hatte in der ein oder anderen Situation noch Pech im Abschluss.

Dieses Durchgehen jedes einzelnen Spielers soll sich gar nicht so nüchtern lesen; was ich damit sagen will, ist, dass gestern kaum jemand Schwächen zeigte. Und wenn, wurden sie vom Kollektiv aufgefangen, ohne wenn und aber. Die viel gelobte Mainzer Offensive um Borja und Bancé, die genauso abgemeldet waren, wie der in dieser Saison so starke Markus Feulner, wurde durch unser Spiel klein gehalten. Die Mannschaft hat endlich gezeigt, was sie kann! Das verdient auch mal ein Lob! Danke, Jungens, gut gemacht!
Um so schlimmer die Nachricht vom Abschied Schmadtkes. Gestern hat man gesehen, dass er eine gute Truppe zusammengestellt hat. Mit Jürgen Seeberger. Hoffentlich ist wenigstens die Diskussion um ihn vorbei. In diesen unruhigen Zeiten und ohne einen Sportdirektor ist Seeberger für die Mannschaft die einzige fußballkompetente Konstante. Mit guter Arbeit, auf die man jetzt, nach diesem äußert positiven Erlebnis des Sieges gegen die bis dahin ungeschlagenen Mainzer, aufbauen kann und sollte. Hoffentlich gehen wir nicht allzu wackeligen Zeiten entgegen.

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Montag, 20. Oktober 2008

In Tivoli veritas

Und schon jetzt sind es nur noch Schicksalsspiele...
Alemannia Aachen gegen den FSV Mainz 05 - wiedermal scheint es um alles zu gehen. Während man es in den letzten Wochen erfolgreich schaffte, den Konflikt Alemannia/Schmadtke zumindest nach Außen hin seriös zu gestalten, muss man heute Abend schon wieder zittern und bangen.

Zum einen wegen der Tabellensituation: punkten wir heute nicht, bleiben wir auf Platz 10 sitzen. Im Grunde klingt das dramatischer, als es ist, schließlich ist noch nicht aller Tage Abend. Doch die anscheinend vorherrschenden Aufstiegsambitionen einiger Spieler und Funktionäre im Verein können dann erstmal getrost ad acta gelegt werden. Insofern wäre das vielleicht sogar etwas Gutes, könnte man sich dann doch wieder auf wichtigere Dinge konzentrieren und tatsächlich mal von Spiel zu Spiel denken.
Zum anderen wird aber genau das im Falle einer Niederlage immer schwieriger, da sofort wieder die Diskussion um den Trainer losgehen wird. Berechtigt? Mein persönlicher Eindruck vom angenehm unaufgeregten Jürgen Seeberger ist eigentlich ein guter; allerdings spricht die mangelnde Konstanz nicht gerade für ihn (obwohl er dort geboren wurde...). Licht und Schatten wechseln sich allzu oft ab. Man habe unverkennbar individuelle Stärken, die ihresgleichen in der Liga suchten, sagt ein durchaus selbstkritischer Jerôme Polenz heute, man habe dies nur noch nicht als Mannschaft umsetzen können. Ist das nun die Schuld des Trainers? Komplexe Frage. Und sieht man sich so manche Mannschaftsleistung an, wird die Geschichte nur noch komplexer. Die Begegnung gegen Freiburg wurde zwar letztendlich verdient gewonnen, war aber auch keine souveräne, weil geprägt von unübersehbarer Unsicherheit in vielerlei Hinsicht, wohingegen etwa die berühmten Partien gegen Wehen und Duisburg von Dummheit und mangelnder Bereitschaft geprägt waren. Wertet man den Sieg gegen Freiburg als Erfolgserlebnis, müsste doch nun Selbstbewusstsein vorherrschen; von Souveränität war aber in Hamburg nicht viel zu sehen.
Wann platzt der Knoten? Was mich zu der Frage bringt, wie man das in unserem Fall definieren soll. Wo stehen wir? Und wo stünden wir, wenn wir mit einem neuen Trainer von Null beginnen müssten? Komplex eben.

Mein Tipp? 2:2.

Montag, 6. Oktober 2008

FC St. Pauli - Alemannia Aachen 3:2

Aufstellung gegen Pauli

Wieder eine Auswärtsniederlage - und die wird verdächtig still hingenommen...

Gut, man kann jetzt rätseln, ob das erste Tor fällt, wenn Stuckmann konsequent aus dem Kasten kommt und wie im Falle einer Parade das Spiel verlaufen wäre. Ist aber müssig, da das Tor nunmal gefallen und das Spiel verloren ist.
Nun ja, kämpferisch scheint die Mannschaft da zu sein, jetzt fehlt nur noch der Mut, die spielerischen Dinge auch konsequent umzusetzen. Oder was ist in der langen Vorbereitung passiert?!? Sagen wir mal so: das Team hat viel Zeit zu trainieren und sich einzuspielen, die Jungens haben ein gutes Gefühl, weil eine gute Truppe und sprechen teilweise - obwohl die sportliche Leitung kein konkretes Saisonziel ausgegeben hat - vom Aufstieg. Irgendwas muss also unterwegs passiert sein. Waren es die zwei miesen Halbzeiten in Rostock, bzw. Nürnberg?
Am Millerntor ist immer und vor allem Kampf gefragt. Über diesen findet man ins Spiel. Ersteres stimmte, zweites nicht. Vor einigen Wochen war gar nichts da. Ist das also ein Fortschritt? Ein großes Rätsel, denn nach den Querelen der letzten Woche(n) ist es jetzt nach der Niederlage verdächtig still rund um den Tivoli. Weder in Sachen Schmadtke, noch in Sachen Seeberger ist heute etwas zu hören. Das muss in Aachen kein gutes Zeichen sein...

Macht Hain am Schluss nicht diese Riesenparade, nehmen wir zumindest einen Punkt mit, was angesichts des Gegners in Ordnung gewesen wäre. Pauli ist zwar keine Übermannschaft, aber das Millerntor und die Ex-Alemannen... nun ja, etwas zwingender hätte unser Spiel durchaus sein können; Stuckmann wie gesagt mit etwas mehr Konsequenz, ebenso Auer oder Nemeth, wie auch zu Beginn Holtby. Es waren zu wenig klare Torchancen. Und das aus einem fünfer Mittelfeld heraus. Spielerisch ist also noch einige Luft nach oben vorhanden. Wir spielen noch lange nicht wie eine Mannschaft, die sich dauerhaft zwischen Platz 1 und 6 festsetzen will, sondern wie das Kaninchen vor der Schlange, die da Erfolg heißt. Erfolg in der Liga, Erfolg in der letzten Saison am Tivoli, Erfolg in einem ansonsten unsicheren Umfeld. Die Frage ist also auch, wie sich die Unruhe um die sportliche Leitung auf das Team auswirkt: braucht die Mannschaft nicht auch da Sicherheit? Müsste man sich nicht gerade jetzt konsequent hinter die Leitung stellen, um dem Team zu zeigen, dass man an das Konzept glaubt?

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Sonntag, 28. September 2008

Alemannia Aachen - SC Freiburg 1:0

Aufstellung gegen Freiburg

Vorab: Die oben abgebildete taktische Aufstellung täuscht genauso wie der 1:0 Sieg. Zeitweise sah das heute gespielte 4-2-3-1 eher nach einem wilden 4-1-1-4 aus. Rehabilitiert hat sich die Mannschaft aber zumindest in Sachen Kampfgeist...

Tatsache ist aber, dass wir es lange schafften, Freiburg so zu beschäftigen, dass diese nur sehr wenige Torchancen herausspielen konnten. Tatsache ist auch, dass wir die drei Punkte haben, ohne selbst großartig geglänzt zu haben. Klar, wir hatten (zumindest gefühlt) mehr und bessere Tormöglichkeiten, der Spielaufbau war aber teilweise katastrophal. Und das begann schon bei der Ballannahme; einzig Nemeth und Holtby schienen zu wissen, was man mit der Kugel alles machen kann. Hinzu kamen nicht nur ein Stellungsfehler bei Achenbach, nervöse Füße bei Lehmann und Polenz und ein überraschend fahriger Olajengbesi. Bei Daun lief es ca. 20 Minuten gut, dann merkte man ihm die ungewohnte rechte Mittelfeldseite an, Auer steht oft sehr gut, wenn der Ball in der Gefahrenzone ist, bewegt sich aber manchmal sehr tranig. Bester Alemanne heute? Pekka Lagerblom!! Der hat seine Sache so unaufgeregt und unauffällig, weil souverän gemacht, dass er sich eigentlich mal einen Sonderapplaus verdient hätte. Bei ihm fällt mir heute keine Aktion ein, da es bei ihm auch nie brenzlig wurde und somit keinen Aufreger gab. Und Florian Müller machte nach seiner Einwechslung sofort und konsequent Dampf - von ihm kam folgerichtig die Vorarbeit zum Siegtreffer.

Spielerisch, na ja, Offenbarungseid wäre dann doch übertrieben, aber die schon erwähnten technischen Mängel lassen sich nur mit Nervosität erklären - für mich jedenfalls. Denn was da teilweise abging... Bälle springen vom Fuß (entweder weg oder nach oben), Pässe kommen nicht an (Olajengbesis Lucio-Vorstoß endete mit einem Kullerbällchen auf einen Freiburger Schlappen), die Mitte zeitweise ein Hühnerhaufen. Unerklärlich, wie die Mannschaft der Stunde aus dem Breisgau das nicht zu nutzen wusste - womit wir wieder beim angenommenen Kampf sind. Körperliche Präsenz ist hier gezeigt worden, zumindest bis zu einem gewissen Limit. Oder sagen wir so: eine Steigerung zu den letzten zwei Spielen war zu erkennen. Klar ist auch, dass man dann nicht plötzlich anfängt zu zaubern. Wobei es oftmals mehr nach nicht können, als nach nicht wollen aussah... Höhepunkt der Partie: Fiel wird eingewechselt, zieht sich die Stutzen hoch, bekreuzigt sich und läuft zu einem Freistoß - einen halben Meter neben einem ruhenden Ball an der Eckfahne des Gegners, und als erstes bei Ausführung ins Abseits...

Fazit: auch nach sechs Spielen weiß man immer noch nicht, wo man steht. Deutlich wird nur, dass man so nicht oben mitspielen wird. Zu hoch noch die Fluktuation in Leistung und System (Letzteres begründet sich wohl in Ersterem). Von gutem Spiel zu reden, ist demnach glatt gelogen, auch wenn der Sieg über die gesamten 90 Minuten gesehen wohl in Ordnung geht, nimmt man mal die Torchancen. Einzig im Nachbericht auf alemannia.tv war allerdings bisher Kritik zu hören...
Jetzt muss die Mannschaft sich spielerisch deutlich steigern, um in den nächsten Partien zu bestehen. Natürlich hat man hier den bisher ungeschlagenen Tabellenführer besiegt, der in den letzten Wochen ein Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt hat, und hat kaum Chancen zugelassen. Doch ich denke, es wäre blauäugig, jetzt zu behaupten, man sei wieder in der Erfolgsspur. Da muss noch Einiges passieren in Sachen Intelligenz, geistiger Frische, Spielwitz, etc...
Vielleicht öffnet dieser Spielverlauf dem Team die Augen, was alles möglich ist. Selbstvertrauen, auch mal etwas Ruhe und Geduld und ein paar Eier, wie es sich für einen Alemannia-Spieler gehört! Wir sind Alemannen, wir sind schwarz-gelb und das ist der Tivoli! Manndohh! Und Glückwunsch zum Sieg!

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Samstag, 20. September 2008

MSV Duisburg - Alemannia Aachen 3:2

Aufstellung gegen Duisburg

Wieder eine Auswärtsniederlage, wieder gegen einen Absteiger, wieder wurde eine Halbzeit verpennt - nur diesmal die erste. Mit 3:2 gewinnt die Heimmannschaft gegen verpennte Aachener.

Moral zeigte die Mannschaft, wenn auch gegen Ende des Spiels und somit zu spät, was aber Kapitän Plaßhenrich zu einer Äußerung nötigte, die mir ja eigentlich Hoffnung macht: "Da hat man gesehen, wer eigentlich die fußballerisch bessere Mannschaft ist." Die Frage ist nur, warum man einen Cedric Makiadi in einer(!) Halbzeit mindestens dreimal nicht so in den Griff bekommt, dass er drei Tore machen kann. Da ist wohl ordentlich gepennt worden...
Wie dem auch sei, Holtby hat wohl wieder ein gutes Spiel gemacht, Auer macht wieder ein Tor und auch Nemeth markiert seinen ersten Saisontreffer. Negativ stehen dagegen neben der blöden Niederlage und der gelb-roten Karte gegen Szukala die frühen Auswechslungen von Lehmann und Müller. Unkonzentriert? Überfordert? Abstrafung? Jeder kann mal einen schlechten Tag haben. Andreas Lasnik hat - soweit ich das aus der Ferne und in der Zusammenfassung beurteilen kann - wohl nicht den schlechtesten Eindruck hinterlassen; sein Name taucht oft in den Live-Tickern und Nachberichten auf...

Viel lässt sich zu dem Spiel eigentlich nicht sagen. Die Spieler sahen nach Abpfiff ordentlich unzufrieden aus, der Trainer hörte sich auch so an. Offensichtlich ist die Mannschaft noch mitten im Lernprozess, was zu dieser Zeit der Saison durchaus noch der Fall sein kann. Trotzdem war die Niederlage dumm und unnötig. Bereits am kommenden Mittwoch kann die Lektion praktisch umgesetzt werden, wenn man im Pokal auf Wehen Wiesbaden trifft.

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Samstag, 13. September 2008

Alemannia Aachen - FC Ingolstadt 1:0

Aufstellung gegen Ingolstadt

Verdienter Heimsieg für die Alemannia! Aachen schlägt mit starken und jungen Wilden Aufsteiger Ingolstadt 1:0.

Also irgendjemand muss unser kleines Blog gelesen haben, denn zum einen spielte Holtby, zum anderen funktionierte das Zusammenspiel der Außen wunderbar. Achenbach und Holtby waren beide in der Offensive gefährlich, auf der anderen Seite lief der junge Müller ein unglaubliches Pensum, und Jerôme Polenz zeigte endlich mal wieder (oder mal richtig?) sein Offensivpotenzial, flankte, spielte Doppelpässe, genau wie Holtby und Achenbach auf links.
Man kann jetzt darüber streiten, ob die Defensive nicht gefordert wurde und sich deshalb so gut nach vorne einschalten konnte, oder ob das Pressing - vor allem in der ersten Halbzeit - so ausgezeichnet funktionierte, wie dem auch sei: Seebergers Handschrift war endlich zu erkennen (auch wenn ich nicht im Stadion war und das Spiel "nur" auf alemannia.tv gesehen habe, was ja immer ein wenig anders ist, als richtig live...). Die junge Fraktion scheint das besser umsetzen zu können, als die zugegebenermaßen nicht viel älteren Brinkmann, Lasnik oder Milchraum.

Das Konzept scheint zu greifen, jetzt müssen Konstanz und etwas mehr Torgefahr her, schließlich ist so ein einziges Tor bei einem stärkeren Gegner kein besonderes Polster; Auer, Nemeth, Lehmann und auch der gute und manchmal noch hastige Holtby hätten erhöhen können.
Natürlich wird es auch Rückschläge geben, aber unser Kader scheint heiß genug zu sein, um oben mitzuspielen. Wenn sich ein solches Team einspielen kann und organisch wächst, dann darf man auch von Aufstieg reden - aber wohl erst in der nächsten Saison, um konsolidiert nach oben zu gehen. Dann sind wir auf dem richtigen Weg, ohne diesen Sieg jetzt überzubewerten. Aber wie Seeberger richtig sagt: man darf jetzt auch einfach mal zufrieden sein!

Spielberichte hier, hier, hier und hier.

Saison 2008/09


Team 08/09



++Letztes Spiel:

So., 24.05.2009, 14:00h

Alemannia Aachen 4:0 FC Augsburg



++Nächstes Spiel:

So., 16.08.2009, 14:00h

TSV Alemannia Aachen -:- Alemannia Aachen



++ Tabelle 34. Spieltag:

Pos Verein Diff Pkte
1. Freiburg +24 68
2. Mainz +25 63




3. Nürnberg +22 60




4. Aachen +20 56
5. Fürth +14 56
6. Duisburg +20 55
7. Kaiserslautern +5 52
8. St. Pauli -7 48
9. Oberhausen -19 42
10. Ahlen -19 41
11. Augsburg -3 40
12. 1860 -2 39
13. Rostock -1 38
14. Koblenz -10 38
15. Frankfurt -13 38




16. Osnabrück -19 36




17. Ingolstadt -16 31
18. Wiesbaden -21 27



++ Team 06/07 (Bundesliga)
++ Team 05/06 (Aufstieg in die 1. Bundesliga, nach 36 Jahren Abstinenz)
++ Team 04/05 (UEFA-Cup)
++ Team 03/04 (DFB-Pokal Finale)
++ Team 98/99 (Aufstieg in die 2. Bundesliga, nach 9 Jahren Abstinenz)


Freie Sicht aus Block M

Leider scheinen sich die Probleme mit dem Server länger hinzuziehen, daher die Grafik-Armut hier... wir arbeiten dran und beschränken uns derzeit auf die Schrift. Amen.

In diesem Blog widmen sich Signor-Rossi und chrees aus dem Block M auf dem Würselner Wall des Tivoli dem aufregenden, ärgerlichen, erheiternden, skandalösen und liebenswert provinziellen Treiben rund um unseren geliebten Klömpchensklub TSV Alemannia Aachen 1900 e.V. Subjektiv und voreingenommen.

Zwischenrufe erwünscht!

Jedoch nehmen wir uns die Freiheit, jeglichen verunglimpfenden, gesetzeswidrigen oder uns in sonst einer Art nicht passenden Kommentar zu löschen. Anpfiff!

Aktuelle Beiträge

Lasst uns wissen
Hey, bitte lasst uns wissen falls Ihr diesen Blog in...
fussball-tipps (Gast) - 11. Mai, 16:32
Tut sich hier noch was...
... oder muss man auf andere Blogs zurückgreifen? Wäre...
House DJ Aachen (Gast) - 11. Jul, 10:02
...
Wäre schön wenn Ihr wieder zurück kommen würdet!
Patrick (Gast) - 24. Jun, 17:56
Vorfreude
Ich freue mich schon, wenn die neue BL Saison endlich...
Richard Dobrint (Gast) - 23. Jul, 00:02
Geht es auf playersTALK...
Ob die Blog M-Leser wohl wissen, dass der Blog-M-Autor...
Klaus (Gast) - 3. Jun, 09:51
Schade...
...kommt bald wieder!
feyd - 14. Sep, 13:40
Blog M auf unbestimmte...
Leider müssen wir aus diversen und meist privaten Gründen...
chrees - 13. Sep, 15:00
St.Pauli - Wir sind bei...
Auch in unserer Schreib-Pause Bedarf es dieser Meldung: St....
Signor-Rossi - 18. Aug, 14:23

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Fotos Flickr

DSC01327.JPG
DSC00921.JPG
DSC01343.JPG
170309IMG_1435.JPG
DSC01339.JPG
DSC00967.JPG
150309IMG_1357.JPG
170309IMG_1437.JPG
DSC00930.JPG

Badges

Suche

 

Status

Online seit 6168 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Mai, 16:32

Alemannia II
Alemannia Nachwuchs
Führungsetage
Gästeblog
Impressum & Rechtliches
Interna
Kader 2007-2008
Kader 2008-2009
Kader 2009-2010
Kassenhäuschen
Lazarett
Mannschaftsbesprechung
Mein Kollege sagt...
Nebenplätze
Pokalfight
Saisoneröffnung
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren