Spieltag

Dienstag, 3. März 2009

Alemannia Aachen - MSV Duisburg 1:2

Dumm gelaufen! Denn zieht man die Fahrlässigkeit ab und addiert etwas Biss hinzu, wären uns die Meidericher nie und nimmer gefährlich geworden. So aber haben wir dem MSV den 2:1 Sieg geradezu geschenkt...

Ein Unentschieden wäre ok gewesen; Ben-Hatira hatte was dagegen. Und so unglücklich dieser Treffer war, bzw. so unglücklich die Beteiligten aussahen, so unglücklich wurde das gesamte Spiel von Aachener Seite geführt. Matthias Lehmann hatte einen rabenschwarzen Tag, traf kaum einen Ball richtig, kaum ein Pass kam vernünftig an. Kann natürlich mal vorkommen. Häuft sich aber leider bei ihm, auch wenn er in Sachen Kampf in letzter Zeit zugelegt hat.
Auffällig auch immer wieder, wie einfach man an Achenbach vorbei kommt - meistens, indem man einfach über ihn hinweg spielt. Von seinem Spielaufbau kann man auch mehr erwarten. Gleiches gilt für Seitz, der vollkommen unauffällig agiert und keinerlei Gefahr ausstrahlt. Traurig, dass er für die rechte Seite gesetzt scheint und ihm niemand aus dem Kader Konkurrenz macht/machen kann. Oder?
Egal, man könnte sich jetzt in der Einzelkritik aufreiben. Aber genauso deutlich gut läuft es, wenn es eben läuft, wie nicht, wenn es nur bei einem einzigen Spieler nicht läuft. Kurz gesagt reicht nur eine Schwachstelle in unserem Kollektiv (und nur von dem leben wir im Moment), um alles zum wackeln zu bringen. Das ist ziemlich schade, denn wie gesagt fand ich nicht, dass Duisburg uns an die Wand spielen konnte, sie wirkten nur etwas souveräner in einem Match auf Augenhöhe. Das macht es ja so ärgerlich.

Wie dem auch sei, die aberwitzige Anzahl der Scouts, die angeblich wegen "Lucky Lewis" im Stadion war, hat sich hoffentlich erstmal erledigt. Auch wenn Holtby zeitweise der einzige war, der in den Zweikampf ging und erfolgreich herauskam, wurde doch deutlich, dass er allein so ein Spiel nicht rumreißen kann und dass somit ein Beobachten momentan nicht viel Sinn macht. Zumal er den Blick für den Nebenmann, der ihn in seinen guten Spielen so stark gemacht hat, ein wenig verloren zu haben scheint: zu oft wollte auch er mit dem Kopf durch die Wand und versuchte es mit der Brechstange, anstatt spielerisch.
Nun denn, langsam sollte das Team seinen Blick vom Aufstieg abwenden und sich wieder dem Spiel an sich widmen. Da ist noch Luft nach oben. Duisburg war schlagbar!

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Dienstag, 24. Februar 2009

FC Ingolstadt - Alemannia Aachen 0:0

Alle guten Vorsätze, alle guten Eindrücke, alle Hoffnung, aller Glaube, alle guten Vorsätze, alles Positive - alles für den Arsch. Auch wenn der Punkt in Unterzahl gerettet werden konnte, fehlten wieder Ideen. Läuft es nicht sofort, geht der Faden verloren. Wie so oft.

Die Wende? Ich komme mir vor wie ein Trottel, der sich von der guten Stimmung im Stadion eines guten Fußballspiels berauschen ließ, wie ein Elfjähriger von der ersten Zigarette. Da bleibe ich lieber nüchtern.

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Montag, 16. Februar 2009

Was'n Ding: Alemannia Aachen - 1.FC Nürnberg 6:2

Was sagt man dazu: in einer einseitig feurigen Partie gewinnt die Alemannia mehr als verdient mit 6:2 gegen einen bis dato im Aufwind befindlichen Tabellennachbarn! Viel Positives in einem langen Satz, wer hätte das noch letzte Woche gedacht?!

Das war Tivoli-Flair. Mit einer Begeisterung im Stadion, die ich in der Form schon länger nicht mehr wahrgenommen habe. "Das ganze Stadion hüpft" kam mir so laut und wie aus einer Kehle vor, wie zuletzt nach Stefan Blanks Tor gegen die Bayern. Und so schien es den meisten Leuten zu gehen; eine Mischung aus Erleichterung darüber, dass man dieses Gefühl im alten Stadion ja doch nochmal fühlen darf, bevor es abgerissen wird und Freude und Anerkennung der wirklich, wirklich guten Leistung der Mannschaft. Beste Saisonleistung, wenn Ihr mich fragt. Besser als die Spiele gegen Mainz oder Freiburg.
Neben der herausragenden Leistung des Lewis Holtby (der am Sonntag angeblich von Scouts aus Deutschland, Holland und England beobachtet wurde), die gar nicht genug gewürdigt werden kann, freut mich vor allem das Comeback des Mirko Casper. Der Junge spielt seine Rolle so grundsolide, dass man gar nicht auf die Idee kommt, er sei lange verletzt gewesen. Auf Casper ist in der Tat Verlass, das wusste man vorher. Aber spätestens seit seinem ersten Profitor gestern dürfte auch er diese Anerkennung spüren. Spitzentyp.
Wie sich das mit Holtby weiter entwickelt, darf auch mit Spannung beobachtet werden: bleibt er noch ein bisschen oder geht er schnell? Kann ihm vielleicht sogar die Alemannia eine hervorragende Perspektive bieten? Endet er wie Schlaudraff/Inceman oder eher Rolfes/Frings? Wir wünschen ihm nur das Beste!

Auffällig war aber auch, dass wir sehr gute Fußballer in unseren Reihen haben, (auch das musste man ja ab und zu anzweifeln...) spielerisch und kämpferisch. Und vor allem haben wir uns als Team, als Einheit präsentiert, die flexibel agieren kann (wenn man ihr den Platz lässt...). So schien Matthias Lehmann anfangs einen recht miesen Tag erwischt zu haben - als er aber mit Fiel tauschte, also er eher die 6 und Fiel eher die 10 machten, lief es flüssiger. Fielo verteilte besser als Lehmann und Lehmann erkämpfte sich besser die Bälle als Fiel. Da wurde kommuniziert. Aufm Platz. Eigentlich selbstverständlich, doch hatte man in den letzten beiden Spielen ein ganz anderes Gefühl. Auch Vukovic zeigte sich stark verbessert, viel sicherer und im Verbund mit Olajengbesi als sichere Bank. Auch da wurde im Spiel viel geredet. Einzig Achenbach offenbarte recht häufig schlechtes Stellungsspiel und überhastetes Zweikampfverhalten. Seitz machte viel Tempo, wirkt aber relativ schnell ausgepowert, Auer machte ein überlegtes Tor und verteilte ab und an technisch ansehnlich die Bälle, genau wie Nemeth, der den ganz feinen Ball spielen kann, aber auch oft abtaucht. Aber solche Auszeiten kann sich jeder in Mannschaft erlauben, wenn das Team funktioniert und das abfangen kann.

Ohne diesen Sieg allzu sehr zu glorifizieren: das Spiel gegen Rostock, die Abkehr vom Aufstiegszwang danach und die hervorragende Leistung gegen Nürnberg könnten die Wende eingeleitet haben. Eine Wende hin zu einem besseren Selbstverständnis. Natürlich spricht da auch die Euphorie aus mir. Aber auch die kann eine Mannschaft tragen. Auch wenn es immer noch Defizite gab, so konnten sie im wahrsten Sinne des Wortes überspielt werden. Unverständlich, wie so etwas wie gegen Wehen passieren kann...
Ab jetzt wird bestimmt nicht alles gut. Aber auf das Erlebte und Erspielte kann man aufbauen. Endlich. Und hoffentlich besser als nach dem Mainz-Spiel. Gegen Nürnberg wurde nachgesetzt, jetzt muss nachgelegt werden. Und wenn es nur kämpferisch ist.


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Freitag, 6. Februar 2009

Alemannia Aachen - Hansa Rostock 3:3 -- Ein Trauerspiel in drei Kraftakten...

Ein "Punkt der Moral"... Die Alemannia holt in einem verloren geglaubten Spiel noch einen Punkt - mehr als glücklich und eigentlich vollkommen unverdient. Oder?

Überall im Stadion war es nach dem Abpfiff zu spüren. Zumindest auf Seiten der Aachener. Weder die Zuschauer, noch die Spieler schienen einordnen zu können, was das gerade Wert war. Hat man es nun zum ersten Mal in dieser Saison und nach gefühlt laaanger Zeit geschafft, ein Spiel halbwegs zu drehen? Oder hat man sich wiedermal ohne Not und vor allem ohne Mumm den Schneid abkaufen und sich unnötigerweise und zum Teil vorführen lassen?
Das war wohl von allem etwas, hauptsächlich aber zuviel von etwas zuwenig: besagter Mumm, Eier, Selbstvertrauen, Spielkultur, Kreativität und lange Zeit auch Leidenschaft. All das fehlte mindestens die Hach'schen 70 Minuten lang. Und plötzlich macht es klick und die Leidenschaft setzt Kräfte frei, die auch von einem erneuten Gegentor (das zum 3:1) nicht gemindert werden können. Gut, viel, sehr viel Glück spielte da mit, um noch drei Tore zu machen. Das wurde aber auch erzwungen, wie man so schön sagt.

Trotzdem, ich bleibe dabei: in diese Bredouille muss man sich erst gar nicht bringen! Schon das klägliche Feuerwerk, das irgendwie nicht so richtig zünden wollte und mehr als improvisiert aussah, schickte sich an, als Omen für das Spiel zu fungieren... Es bleibt die Frage, wo die Spieler ihren Kopf haben. Keine Routine, dafür viel Hektik, kein Spielaufbau, dafür viel Gebolze, kein Selbstvertrauen, dafür viel Nervosität. Jerôme Polenz macht anfangs einige Fehler, kämpft sich dann aber ins Spiel und ist dann so heiß, dass er mit Ansage ziemlich unglücklich in den Mann fliegt und schließlich - wenn auch etwas hart - mit Rot vom Platz gestellt wird. Dede Vukovic scheint die Hosen gestrichen voll zu haben, ihm fehlt aber auch noch Spielpraxis. Auer hängt vorne in der Luft, Lehmann ist heute besser als Fiel, wird aber wieder ausgewechselt, Milchraum zeigt seine eine gute Aktion pro Spiel und taucht dann wieder völlig ab. War das wirklich Lewis Holtby, der mit seinem Einsatz und nach außen getragenen Willen das Zeichen zum Sturm gab? Oder Oussalé, der heute debütierte und wie aufgezogen hinter dem Ball her rannte, ihn haben und mitmachen wollte? Mussten die beiden jüngsten Aachener auf dem Platz den anderen vormachen, wie man über Kampf und Willen ins Spiel kommt, wie man sich das Heft des Handelns zurück holt, wie man auch in Unterzahl an sich glaubt? Das ist löblich und ehrt die beiden, die in ihren paar Einsatzminuten gut gespielt haben, ist aber auch traurig für den Rest der Mannschaft.
Nach dem Spiel war ich geneigt zu sagen, dass eine ordentliche Klatsche besser gewesen wäre. Dann hätte sich keiner mit der "tollen Moral" und der "besonderen Leidenschaft" rausreden können, sondern hätte sich zu diesem miesen Auftreten bekennen müssen, in dem ein Finn Bartels ganz allein unsere komplette Abwehr veräppelt. Andererseits sieht zumindest Fiel das ähnlich, die Spieler scheinen das Vergeigen also zumindest richtig einschätzen zu können. Und vielleicht - und das ist viel wichtiger - ist das tatsächlich die "Initialzündung" (Auer) und der "wichtige Baustein" (Seeberger). Wenn nicht, wahr die Aufholjagd gelinde gesagt wieder für den Arsch. Dann hat man nämlich immer noch nichts gelernt. Schöpft man aber daraus Kraft und lernt etwas über sich und seine eigenen Stärken, woher diese kommen und wie man sie abrufen kann, dann spreche ich gerne von einem gewonnenen Punkt.

Apropos Seeberger. Schon ab der 34. Minute kam "Wir wollen Euch kämpfen sehen!". Nach etwa dem Doppelten der Zeit waren erste "Seeberger raus!"-Rufe zu vernehmen. Ein, zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung. Will ich mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen lassen, so komme ich heute mal mit der Antithese um die Ecke: auch wenn ich Seeberger für einen halte, der mehr aus der Truppe herausholen kann, gibt es für mich im Moment keinerlei Grund, mit ihm zu verlängern! Und ganz kackfrech und bewusst provokativ: Bisher hat Jürgen Seeberger kein dominant und/oder frech und/oder spielerisch überzeugend auftretendes Team auf die Beine gestellt und somit noch keine besonders gute Arbeit geleistet! Und dann so ein Spiel wie heute?!? Warum also jetzt verlängern? Andreas Bornemann hat sich also schon ordentlich unter Druck gesetzt. Schon am nächsten Spieltag, wenn der Club aus Nürnberg zu Gast auf dem Tivoli ist, kann man eine Rechtfertigung liefern. Das funktioniert übrigens auch ohne zu gewinnen...! Immerhin erwähnt Seeberger im DSF-Interview, man müsse sich mal vom Thema Aufstieg befreien... auch das ist ein richtiges Zeichen. Auch wenn das jedem Beobachter schon länger klar gewesen sein sollte. Aber jetzt ist es offiziell...

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Dienstag, 3. Februar 2009

Wehen Wiesbaden - Alemannia Aachen 1:0

"Wir wollen Euch kämpfen sehen!", soll der Aachener Anhang in der Halbzeitpause in Richtung Mannschaft skandiert haben. So stand es im live-Ticker. So schlimm also schon wieder? Jedenfalls soll die Niederlage nicht unverdient gewesen sein...

Ein einziges Tor im ganzen Spiel, ansonsten kaum Torraumszenen, dafür mehr Fehlpässe und Unkonzentriertheiten - die armen Zuschauer. Besonders die Aachener, da wiedermal blutarm und hasenfüßig agiert wurde.
Spielt die Mannschaft gegen den Trainer, fragt die Lokalpresse den neuen Sportdirektor? Das sei absolut nicht der Fall, im Gegenteil wolle man noch diese Woche die Vertragsverlängerung mit Jürgen Seeberger klar machen. Ich bin auch für Kontinuität. Allerdings sollte sich nach meiner bescheidenen Einschätzung auf beiden Seiten etwas ändern... vielleicht der Umgang mit den Spielern auf der einen, der Umgang mit den eigenen Fähigkeiten und dem Berufsbild Fußballer auf der anderen. Wie gesagt, nur meine bescheidene Einschätzung...
Mit ein bisschen Pech legt sich Bornemann mit dieser ersten weitreichenden Entscheidung ein schönes Ei - und muss sich direkt an dieser messen lassen. Indem er versucht, Ruhe einkehren zu lassen und den Druck von allen Beteiligten zu nehmen, erhöht er ihn vielleicht sogar. Vor allem auf sich selbst. Es geht also direkt in die Vollen. Stellt sich der Erfolg aber ein, hat Bornemann alles richtig gemacht und auch konsequent durchgezogen. Der dadurch eingespielte Kredit wäre natürlich ungleich höher.

Hauptsache dürfte aber erstmal eine Analyse der Tatsache sein, dass die Vorbereitung von allen Seiten so hochgejubelt wurde und bereits nach dem ersten Spiel der Rückrunde gelinde gesagt für den Arsch ist - nichts scheint sich geändert zu haben: keine Eier, kein Aufbäumen, keine Routine, kein Spielwitz, alles lebt eher von Zufälligkeiten. Woran liegt das? Das ist für den geneigten Zuschauer natürlich viel schwieriger einzuschätzen, als für Trainer und Sportdirektor, die beide auf Zypern anwesend waren. Insofern muss man eigentlich Bornemann vertrauen können, wenn er keine Tendenz seitens der Spieler gegen den Trainer ausmachen konnte. Wenn es das also nicht ist, ist es der Trainer? Auch da sollte Bornemann Einblick gehabt haben. Sind es also die Spieler? Aber wieso bekommt man dann so ein Match wie gegen Mainz hin? Ist es die aus einem kleinen Kader resultierende fehlende Konkurrenz? Fühlen sich die Spieler zu sicher? Ach, Fußball ist so schön vielschichtig...

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Dienstag, 16. Dezember 2008

FC Augsburg - Alemannia Aachen 3:1




Besprechung folgt!


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Samstag, 6. Dezember 2008

Alemannia Aachen - 1860 München 2:0

In der Tat: das war die Leidenschaft und der Kampf, die eine Euphorie lostreten könnten - wenn man es endlich mal schafft, dieses Gefühl dauerhaft zu transportieren.

Zunächst soll der verdiente Sieg aber keinesfalls geschmälert werden! Das war verdient! Fehlte auch hier manchmal wieder die spielerische Linie, wurde dies durch Leidenschaft und Lauf- und Kampfbereitschaft kompensiert - als Mannschaft! Denn bereits nach einer knappen halben Stunde musste zweimal umgestellt werden; zuerst Auer raus, Holtby rein und nach rechts, Daun von rechts nach vorne, dann Daun raus, Szukala rein und in die Innenverteidigung, Stehle von der Mitte nach rechts, Müller eins nach vorne ins rechte Mittelfeld, Holtby in den Sturm. Die Mannschaft setzte das viel leichter um, als das in der Aufzählung klingt, wenn auch, wie bereits erwähnt, das spielerische Element darunter zu leiden hatte.
Dennoch stimmte vieles: Regenschauer überm Tivoli, dreckige Trikots und eine verhinderte 100%ige Chance der Löwen, wonach der Funke so richtig auf die Kulisse übergesprungen zu sein schien. Es wurde wieder lauter, was sich wiederum auf die Mannschaft zurück übertrug. Diese legte die berühmte Schippe drauf und erzwang das zweite Tor. Löblich: auch in der 85. Minute zieht Lewis Holtby noch voll durch und erreicht so die flache Hereingabe Stehles. Aber auch Dank eines emsigen Fiels, eines sehr aufmerksamen Olajengbesis und eines fast erstaunlich verlässlichen Szukalas erarbeitete man sich äußerst verdiente drei Punkte. Natürlich muss auch Patrick Milchraum erwähnt werden, der wieder ein Traumtor erzielt - aber zwischenzeitlich leider in der Unauffälligkeit verschwand.
Die viel gescholtene rechte Seite: Müller hatte im Mittelfeld einige gute Aktionen, wurde aber komischerweise bei Ballbesitz oft allein und ohne Abspieloptionen gelassen. Oder wirkte das nur so? Wie auch immer, gestern schien mir Achenbach auf links etwas fahriger zu sein, als Stehle oder Müller auf rechts. Besser lief es durch die Mitte über das gute Duo Fiel/Lehmann. Vergessen sollte man aber nicht, dass spielerisch immer noch hömmelle Luft nach oben ist...

Jürgen Seeberger hatte die fehlende Euphorie und den schwelenden Pessimismus beklagt; Horst Heinrichs fragt durch die Blume und öffentlich, wo denn die Euphorie herkommen soll und stellt fest, dass uns die Typen fehlen. Dem Vernehmen nach soll Seeberger gar nicht amused sein, verständlich.
Verständlich aber auch, dass sich viele Fans in Sachen Euphorie schwer tun, denke ich. Denn unser Kader ist zwar klein, aber eigentlich gut besetzt. Entweder haben die Spieler einen gewissen Ruf oder schon live unter Beweis gestellt, dass sie ein gewisses Können haben. Das schürt natürlich Erwartungen. Selbst wenn man es schaffen sollte, die Emotionen aus der Beobachtung aus der Fanwarte zu streichen, kommt man zum Schluss, dass wir spielerisch stärker sein müssten, als wir uns oft präsentieren. Klar, im Endeffekt stehen wir momentan auf dem zweiten Platz, haben gut Punkte gesammelt, zu Hause und auch mal auswärts. De facto sind wir also erfolgreich! Weshalb die Euphorie nun nur schwer ins Rollen kommt ist die Tatsache, dass immer etwas von "Glück gehabt!" mitschwingt. Selten konnte die Mannschaft als solche überzeugen, zu oft gab sie Spiele eigentlich ohne Not aus der Hand, auch wenn diese zum Teil trotzdem gewonnen wurden, zu oft wirkten die Vorstellungen blutarm und emotionslos, ja teilweise ratlos, weil ohne Verve und voller Angst vorgetragen. So erwuchs eine gewisse Skepsis, die uns als Fans wohl eher vorsichtig werden lässt.
Spiele wie gestern allerdings, die Emotionen hervorrufen, weil sie emotional geführt werden, Spiele, in denen man die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft spüren kann, und die so auch Spiele entscheiden kann, diese Spiele zeigen Leidenschaft und Hingabe. Das reißt mit. Das kann euphorisch machen. Das sollte man konservieren. Für die Rückrunde. Die letzte am Tivoli!
Glückwunsch und Danke für das verdiente 2:0!


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Sonntag, 30. November 2008

1.FC Kaiserslautern - Alemannia Aachen 1:1

Vor dem Spiel habe ich nicht mit einem Punkt gerechnet. Nach dem Spiel bin ich fast enttäuscht. 1:1 schlägt sich die Alemannia auf dem Betzenberg. Eben nur fast...

Auch wenn das Spielerische eben auch diesmal nicht die Offenbarung war, eines scheint Seeberger tatsächlich etabliert zu haben: die Mentalität. Viele mäßige Spiele haben wir bisher gesehen, trotzdem stehen wir ganz schön weit oben in der Tabelle. Wenn das Team jetzt noch die zuletzt besprochene und beschworene Balance hinbekommt, dann müsste man doch eigentlich als Meister aufsteigen, oder? Stellt man da die Unkonzentriertheiten und Ängste ab, kommt man zumindest auch ans Spielen. Na ja...
Brutal effektiv, heißt es da, Benny Auer stellt gar einen Rekord ein, glaubt man dem Boulevard, fehlt also nur noch die Überzeugung der Mannschaft - auf dem Platz und im Herzen. Wobei das auch wieder diskutabel ist, überzeugt man doch zumeist mit Punkten und hat auch oft Glück: der Elfmeter, der nie im Leben einer war, die Führung in einem Spiel, in dem wir eigentlich hoffnungslos unterlegen sind, etc... Dilemma, Dilemma...

Wie dem auch sei, eine gute Szene ergibt die Führung - effektiv. Endlich geht jemand wirklich bis zur Grundlinie und flankt gefährlich rein. Schönes Tor von Benny Auer; sein neuntes bereits in dieser Saison und nur eines von seinem persönlichen Rekord entfernt. Für ihn scheint es in Aachen zu stimmen. Auch wenn er teilweise wieder seine altbekannten Schwächen offenbart, könnte man ihn momentan als Spiegelbild der Saison hinstellen: nicht unbedingt besonders auffällig, aber effektiv. Allerdings gibt es auch noch andere positive Entwicklungen dieser Tage: Cristian Fiel! Hoffentlich schafft er es jetzt auch mal auf Dauer. Oder aber in den letzten Wochen insgesamt gesehen Patrick Milchraum, dessen 30m-Schuss an die Latte schon die drei Punkte verdient gehabt hätte...
Gegen 1860 hat man bereits am kommenden Freitag die Chance, sich auf einen der beliebten Aufstiegsplätze zu hieven. Vielleicht nicht schön, aber effektiv?!?


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Montag, 24. November 2008

Alemannia Aachen - VfL Osnabrück 3:1

HolladieWaldfee! Hoffentlich haben wir mit dem 3:1 Sieg gegen Osnabrück nicht das gesamte Glück der Saison aufgebraucht. Pele Wollitz brachte es auf den Punkt: "Ich verstehe Fußball; das heute Abend verstehe ich nicht...!"

Es begann wie so oft in den letzten Spielen: Aachen macht die ersten paar Minuten Druck, danach fast das gesamte Spiel nicht mehr. Klappt's nicht, fehlt auf einmal der Mut. Mit Osnabrück hatte der Gegner der Alemannia mal wieder seine Hausaufgaben besser gemacht als wir - die wussten genau, wie man uns das Leben auf dem Platz schwer machen muss. Ganz im Gegensatz zu uns. Osnabrück agierte weitgehend ähnlich wie Ahlen, nur eben weniger konsequent im Abschluss. Die Mannschaft von der Bremer Brücke ließ uns keinen Raum zur Entfaltung, stand uns ständig auf den Füßen und wartete auf Fehler und damit Konter. Dass es zur Pause nur 0:0 stand, wunderte wohl jeden im Stadion.
Unsere Führung kam aus dem Nichts. Die Tore 2 und 3 entstanden hingegen aus gefühlten gut gespielten fünf Minuten, die an sich aber auch wieder aus dem Nichts kamen. Drei Punkte geholt, fertich. ABER: wieder war die Leistung unverständlich, weil die Mannschaft auch in diesem Spiel andeutete, dass sie es kann. Allein der Wille schien endlich mal unbändig gewesen zu sein...
Nun gut, Köln ist mal vor ein paar Jahren so aufgestiegen. Dass die Zuschauer während des Spiels aber unruhig werden, dürfte nachzuvollziehen sein. Dazu gab es heute nämlich ein Interview mit Trainer Seeberger. Ich stimme ihm zu, dass die Punkteausbeute eigentlich ordentlich und die Mannschaft zumindest auf einem guten Weg ist. Aber das scheint sie schon lange zu sein, ohne irgendwo mal anzukommen. Und mit einer Menge Umwegen und Rastplätzen. Das schlimme ist ja, dass die Jungens schon gezeigt haben, wozu sie im Kollektiv fähig sind. Um so unverständlicher sind die Leerläufe, die mitunter viel zu nervösen Auftritte, die teilweise verschenkten Punkte. Und dabei geht es nicht um den Aufstieg, sondern um guten Fußball einer guten Mannschaft, eines Teams.

Wie dem auch sei, wir stehen in der Tabelle hervorragend da, bedenkt man, dass wir da oben wohl die unkonstanteste Mannschaft sind. Da ist noch viel mehr drin, wenn wir mal richtig ans Spielen kommen und so einige Blockaden gelöst kriegen...


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Montag, 17. November 2008

RW Oberhausen - Alemannia Aachen 1:1

Aufstellung gegen Oberhausen

Wieder spielt die Alemannia mit zwei Gesichtern... Heraus kommt eine Punkteteilung bei RWO, bei der Milchraum in den Schlussminuten ausgleicht.

Die gute Nachricht ist, dass Patrick Milchraum die Kurve bekommen zu haben scheint: drei (schöne) Tore und zwei Vorlagen in den letzten drei Spielen sprechen für sich. Die schlechte Nachricht ist, dass die Jungens schon wieder nicht dagegenhalten konnten, als der Gegner ihnen auf die Füße stieg. Zwei Chancen in den ersten Minuten werden nicht genutzt - und schon bricht man wieder ein, lässt den Gegner kommen und ihn sein Spiel aufziehen. Klar hat Oberhausen gerade einen Lauf, aber in den letzten Spielen haben wir unsere Gegner oft erst stark gemacht. Diese Einbrüche sind ebenso oft unverständlich, lassen aber nur den Schluss zu, dass das Team Probleme hat, spielerische und kämpferische Elemente zu verbinden, um sich das Heft des Handelns zurückzuerobern.

"Teilzeitarbeit" benennt die Lokalpresse das Problem der Flatterhaftigkeit unserer Mannschaft. Falsch liegt sie damit nicht, denkt man an die Spiele gegen Rostock oder Nürnberg, aber auch gegen Fürth. Alles Auswärtsspiele? Wäre da nur nicht das Heimspiel gegen Koblenz... Wir sind also keinen Schritt weiter, als noch vor Wochen: die Konstanz will einfach nicht Einzug halten in unser Spiel. Bedenkt man, dass wir dennoch relativ nah am oberen Geschehen sind, wird klar, was eigentlich möglich wäre, schöpften wir unsere Möglichkeiten auch voll aus. Wie wäre es gegen Osnabrück mal mit den Hach'schen 70 Minuten? (An dieser Stelle wollte ich eigentlich auf die gute alte www.gudde-gumbels.de verweisen, die zu Ehren der Ära Hach/Bay ins Leben gerufen wurde, nun aber leider nicht mehr online ist...)

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Saison 2008/09


Team 08/09



++Letztes Spiel:

So., 24.05.2009, 14:00h

Alemannia Aachen 4:0 FC Augsburg



++Nächstes Spiel:

So., 16.08.2009, 14:00h

TSV Alemannia Aachen -:- Alemannia Aachen



++ Tabelle 34. Spieltag:

Pos Verein Diff Pkte
1. Freiburg +24 68
2. Mainz +25 63




3. Nürnberg +22 60




4. Aachen +20 56
5. Fürth +14 56
6. Duisburg +20 55
7. Kaiserslautern +5 52
8. St. Pauli -7 48
9. Oberhausen -19 42
10. Ahlen -19 41
11. Augsburg -3 40
12. 1860 -2 39
13. Rostock -1 38
14. Koblenz -10 38
15. Frankfurt -13 38




16. Osnabrück -19 36




17. Ingolstadt -16 31
18. Wiesbaden -21 27



++ Team 06/07 (Bundesliga)
++ Team 05/06 (Aufstieg in die 1. Bundesliga, nach 36 Jahren Abstinenz)
++ Team 04/05 (UEFA-Cup)
++ Team 03/04 (DFB-Pokal Finale)
++ Team 98/99 (Aufstieg in die 2. Bundesliga, nach 9 Jahren Abstinenz)


Freie Sicht aus Block M

Leider scheinen sich die Probleme mit dem Server länger hinzuziehen, daher die Grafik-Armut hier... wir arbeiten dran und beschränken uns derzeit auf die Schrift. Amen.

In diesem Blog widmen sich Signor-Rossi und chrees aus dem Block M auf dem Würselner Wall des Tivoli dem aufregenden, ärgerlichen, erheiternden, skandalösen und liebenswert provinziellen Treiben rund um unseren geliebten Klömpchensklub TSV Alemannia Aachen 1900 e.V. Subjektiv und voreingenommen.

Zwischenrufe erwünscht!

Jedoch nehmen wir uns die Freiheit, jeglichen verunglimpfenden, gesetzeswidrigen oder uns in sonst einer Art nicht passenden Kommentar zu löschen. Anpfiff!

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